Bessere Texte schreiben: 5 Schritte für Inhalte, die überzeugen
Sie möchten einen Text für einen Newsletter oder Ihren Blog schreiben, wissen aber nicht, wo Sie anfangen sollen? Ihrem Content fehlt der rote Faden? Keine Panik. In diesem Beitrag erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie künftig bessere Texte erstellen.
Auch wenn visueller Content immer stärker gefragt ist: Texte bleiben stets relevant im Content Marketing und sind daher essenziell für Ihre erfolgreiche Content-Strategie. Und ich behaupte: Nicht jeder kann gute Texte schreiben – aber die meisten können es lernen. Dafür braucht es ein paar Werkzeuge und Übung.
Was macht einen guten Text überhaupt aus? Das kommt – wie so oft – darauf an, wer den Text lesen soll. Und damit starten wir in Schritt 1.
1. Definieren Sie Ihre Zielgruppe
Beantworten Sie folgende Fragen:
- Wer soll den Text lesen: Kunden, Mitarbeiter oder Interessenten? Was interessiert Ihre Leser? Wie viel Hintergrundwissen haben die Leser zu dem Thema, über das Sie schreiben? Wie stark können Sie also in die Tiefe gehen?
- Wo soll der Text erscheinen? Eine Pressemitteilung ist anders aufgebaut als beispielsweise ein Fachbeitrag.
- Wie soll der Text aussehen? Welche Länge ist für das gewählte Format gängig? Gibt es Vorgaben zur Tonalität? Erkundigen Sie sich bei Ihrer Kommunikations- oder Marketingabteilung nach Richtlinien – beispielsweise, ob der Leser direkt im Text angesprochen wird (mit Sie oder Du) oder nicht.
- Welche Themen treiben Ihre Zielgruppe um? Das finden Sie beispielsweise mit einer Keywordrecherche heraus. Dabei helfen Tools wie SEMRush, Ubersuggest oder XOVI. (Die Keywordsuche im Detail zu erläutern, würde hier den Rahmen sprengen, aber ich schreibe dazu gerne einen extra Blogbeitrag.)
Wenn Sie das alles wissen, können Sie sich auf Ihren Inhalt konzentrieren.
2. Finden Sie den roten Faden und gliedern Sie den Text
Schreiben Sie nicht einfach drauflos. Das führt entweder dazu, dass ihr Text ungeordnet und nicht intuitiv verständlich ist, oder dazu, dass Sie ihn am Ende nochmal stark umarbeiten müssen. Ersteres ist ärgerlich, vor allem für die Leser, die dann schnell abspringen. Letzteres braucht sehr viel Zeit und birgt zudem die Gefahr, dass der rote Faden verloren geht.
Um Zeit und Nerven zu sparen, ordnen Sie also Ihre Gedanken und notieren Sie sich:
- Welche(s) Ziel(e) möchte ich mit meinem Text erreichen?
- Was ist das Oberthema? Zu welchem Thema möchte ich mich in welchem Format äußern?
- Wie lautet die Kernaussage Ihres Texts?
- Welche Unterthemen müssen unbedingt vorkommen?
Die Themen sortieren Sie, so dass die Bausteine logisch aufeinander aufbauen. Das kann herausfordernd sein, je nachdem, wie tief der Text ins Thema abtaucht.
Manchen hilft es, alles, was ihnen zum Thema einfällt, zunächst auf ein Blatt Papier zu schreiben – schon grob in Cluster aufgeteilt. Dabei lässt sich dann erkennen, welche Punkte sich miteinander verknüpfen lassen.
Ich schreibe mir meistens die Gliederung grob vor. So sehe ich auf einen Blick, in welche Richtung der Text gehen soll und wo noch gedankliche Lücken bestehen. Beim Schreiben hangele ich mich dann entlang der einzelnen Gliederungspunkte. Damit stelle ich sicher, dass der rote Faden des Textes erhalten bleibt.
Egal für welche Methode Sie sich entscheiden: Aus Ihren Notizen sollte zu lesen sein, wie der rote Faden Ihrer Geschichte laufen muss und wie sich Ihr Text gliedert.
3. So schreiben Sie den Haupttext
Die Punkte Ihrer Gliederung füllen Sie nun mit Inhalt. Und zwar in einer Form, die Ihre Zielgruppe gut lesen kann und versteht. Schreiben Sie einen Fachbeitrag für Ingenieure, dürfen gerne Fachwörter darin vorkommen. Schreiben Sie einen Blogbeitrag für Menschen, die sich erst in das Thema einfinden, sollten Sie fachliche Begriffe entweder weglassen oder zumindest erklären. Das Wichtigste: Behalten Sie die Zielgruppe Ihres Textes beim Schreiben immer im Hinterkopf. Machen Sie sich an dieser Stelle übrigens nicht zu viele Gedanken um den Teaser. Den Einstieg in Ihren Text überarbeiten Sie später, dazu kommen wir noch.
Generell gilt: Halten Sie Ihre Sätze so kurz wie möglich und so lang wie nötig. Vermeiden Sie Schachtelsätze, die sich über einen halben Absatz ziehen. Und sorgen Sie für Abwechslung, indem Sie die Satzstruktur variieren: Kurze Sätze bringen Tempo in den Text und spitzen Informationen zu. Längere Sätze verlangsamen den Lesefluss und eignen sich, wenn Sie in die Tiefe gehen möchten.
Ihre Texte werden außerdem lesbarer, wenn Sie Aussagen konkretisieren. Passivstrukturen entstehen oft aus Verlegenheit, weil Informationen fehlen. Ein Beispiel: „Es wurde entschieden, dass … “ Schreiben Sie, wer was entschieden hat. Und wenn Sie das nicht wissen, dann fragen Sie nach.
Schließen Sie Ihren Text beispielsweise, indem Sie sich auf den Einstieg beziehen. Haben Sie am Anfang eine Frage gestellt, beantworten Sie sie jetzt zusammenfassend, ziehen Sie ein Fazit, geben Sie einen Ausblick auf künftige Entwicklungen – je nachdem, um was es in Ihrem Text geht.
Auf jeden Fall sollte am Ende noch ein „Call-to-Action“ stehen: Ein Aufruf an Ihre Leser, etwas zu tun. Wie der konkret aussieht, kommt – wie immer – darauf an, über was, für wen und mit welcher Intention Sie schreiben.
Beispiele für einen Call-to-Action sind:
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4. Gönnen Sie sich eine Pause
Ist der Text fertig, wird es Zeit für eine Pause. Lassen Sie Ihren Text liegen, mindestens ein paar Stunden, besser über Nacht. Mit ein bisschen Abstand geht es weiter mit dem nächsten Schritt.
5. Der letzte Schliff
Wir wollten ja nochmal über den Teaser sprechen. Schauen Sie sich den Anfang Ihres Textes kritisch an. Wahrscheinlich ist er ein bisschen zu lang, bis Sie endlich zum Punkt kommen. Jetzt, da Sie den Text einmal komplett heruntergeschrieben haben, ist der perfekte Zeitpunkt, um den ersten Absatz, vielleicht auch die ersten zwei Absätze, wieder zu verwerfen und neu zu verfassen. Das tut vielleicht weh, lohnt sich aber. So wird der Teaser knackiger und interessanter für die Leser.
Fügen Sie genügend Absätze ein, die den Text optisch gliedern. Zwischentitel helfen Ihren Lesern, sich schnell zurechtzufinden. Und was den Lesern hilft, wirkt sich auch positiv auf Ihr Suchmaschinenranking aus: Leserfreundliche Zwischentitel gehören unbedingt zur Onpage-Optimierung.
Außerdem gehen Sie Ihren Text nochmal durch und prüfen ihn auf Rechtschreibung und Grammatik. Achten Sie auch darauf, schwierige Formulierungen auszubessern und dass der Text Ihre SEO-Keywords enthält, die Sie ganz am Anfang festgelegt haben.
Was fehlt noch? Richtig, der Titel, die Headline. Der sollte natürlich die Essenz Ihres Textes treffen. Machen Sie keine Versprechungen, die der Text dann nicht einhält. Machen Sie den Leser neugierig, bringen Sie ihn zum Weiterlesen.
Herzlichen Glückwunsch, Sie haben es (vorerst) geschafft! Wahrscheinlich geht der Text noch in Ihre interne Freigabe, bevor er veröffentlicht wird. Und dann geht die Arbeit eigentlich erst so richtig los. Denn damit er auch die Zielgruppe erreicht, verteilen Sie ihn auf Social Media, über Newsletter und weitere Kanäle.
Wie gut der Text bei Ihrer Zielgruppe ankommt, behalten Sie via Analytics im Blick – und gewinnen so wertvolle Erkenntnisse für Ihren künftigen Content und weitere Maßnahmen.
Fazit
Bessere Texte zu schreiben, lässt sich lernen. Es braucht das richtige Werkzeug und eine gute Vorbereitung. Machen Sie sich vor dem Schreiben immer erst Gedanken, für wen Sie schreiben. Achten Sie auf den logischen Aufbau Ihres Textes und auf eingängige Formulierungen. Schreiben Sie in der „Sprache“, auf dem fachlichen Niveau Ihrer Zielgruppe. Übung hilft natürlich auch – und das Vier-Augen-Prinzip: Lassen Sie nach dem Schreiben mindestens eine weitere Person über den Text lesen, bevor Sie ihn veröffentlichen. Vier Augen sehen mehr als zwei.
Wollen Sie mehr Input für gutes Schreiben – oder jemanden, der das sogar für Sie übernimmt? Dann kontaktieren Sie mich.
Titelbild: Unsplash // Damian Zaleski